Wer jemals Retriever in ihrer über Generationen gezüchteten und ursprünglichen Verwendung gemäß auf der Jagd erlebt hat, wird meine Leidenschaft für diese Rassen nachfühlen. Ihr Temperament, die Verträglichkeit mit Artgenossen, die Unerschrockenheit und Härte. Arbeitsfreude, Intelligenz und vor allem die hohe Bereitschaft, mit dem Menschen zusammenzuarbeiten, machen sie zu einen hervorragenden Jagdbegleiter. Genau diese Anlagen will ich als aktiver Jäger in meinen Hunden fördern. Mein primäres Zuchtziel besteht somit darin, den Golden und Labrador (Chocolate) Retriever als gesunden jagdlichen Gebrauchshund mit Nervenstärke, seiner natürlichen Zuverlässigkeit, Gelassenheit, Lenkbarkeit sowie Alltagstauglichkeit zu erhalten und das bei einem Körperbau vom leichteren, sportlichen Typ. Energiegeladen, kräftig, aber gleichzeitig ruhig im Haus. Das ist es, was ich an all meinen Hunden am meisten schätze, die Tatsache, dass sie alle einen An-/Aus-Knopf haben, und deshalb können sie großartige Begleiter bei der Arbeit sein, kraftvoll, sehr aktiv, sehr lebhaft, aber gleichzeitig können sie stundenlang vor dem Kamin liegen.

Die Retriever werden überwiegend für die Arbeit nach dem Schuss eingesetzt: Apportieren, Schleppe, Suchen und Schweißarbeit. Aber auch für die Arbeit vor dem Schuss: Suchen, Buschieren und Stöbern.
Bei all diesen Arbeiten handelt es sich für den Hund um körperliche und geistige Schwerstarbeit. Deswegen lege ich großen Wert auf Gesundheit, ein freundliches ausgeglichenes Wesen, Nasengebrauch aber ebenso auf einen temperamentvollen Arbeitsstil bei grundlegender Standruhe und Konzentrationsfähigkeit.
„Ich habe mich der Zucht von Retrievern aus jagdlichen Arbeitslinien verschrieben. Bei ihnen wurden schon immer die für die Jagd nützlichen Eigenschaften wie ausgeprägter Arbeitswille, gute Lenkbarkeit, Schnelligkeit und Stil durch gezielte Züchtung weitergegeben und gefestigt.“
Da ich im Deutschen Retriever Club (DRC) e.V züchte (der dem Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) und dem Deutschen Jagdgebrauchshundeverband (JGHV) angeschlossen ist), binde ich mich an eine strenge Zwinger- und Zuchtordnung für Golden und Labrador Retriever. Neben den vom DRC geforderte Mindestanforderung für eine Zuchtzulassung, wie HD/ED (Hüftgelenksdysplasie / Ellenbogendysplasie) Untersuchung, Augenuntersuchung und Wesenstest, müssen meine Hunde zudem ihre Anlagen auf diversen jagdlichen Arbeitsprüfungen unter Beweis stellen. Erst dann können sie in die Zucht gehen. Dazu gehören etwa auch Prüfungen wie Langschleppen (LSP) oder Schweiß. Bei den LSP handelt es sich beispielhaft um Bringprüfungen auf einer Schleppe, welche die natürliche Fluchtlänge eines beschossenen und schließlich verendeten Hasen oder Kaninchen deutlich überschreitet. So wird die Bringtreue und vor allem der Durchhaltewille unserer Jagdgefährten geprüft.
Gesundheit und Wesen
Die Gesundheit und das Wesen müssen bei jeder Zucht an erster Stelle stehen. Ein Retriever muss über viele Jahre den Menschen beschwerdefrei begleiten. Hierfür ist es unbedingt erforderlich, dass wir als Züchter die Zuchtplanung unter Berücksichtigung der gesundheitlichen Ergebnissen der Vorfahren planen.

Gleichfalls sind für die Zucht ein Ausschluss von Augenerkrankungen jeglicher Art, welche bei einer Augenuntersuchung alle zwei Jahre untersucht werden, wichtig.
Weiterhin gibt es verschiedene genetische Erkrankungen, wie PRA, CNM, EIC, SD2, HNPK, EIC oder Stargardt, die wir durch Gentest untersuchen lassen, damit hoffentlich keiner unserer Welpen daran erkrankt. Aus diesen Gründen verpflichten sich meine Welpenkäufer, dass Sie ihren Hund im Alter von einem Jahr auf HD, ED und Augenerkrankungen untersuchen lassen! Denn die Untersuchungsergebnisse der Nachkommen sind für weitere Wurfplanungen unerlässlich.
Weiterhin müssen die Hunde in einem Alter von ein bis zwei Jahren auf einem Wesenstest des DRC oder LCD vorgestellt werden. Denn nur so können wir auch in Hinsicht der Wesensfestigkeit ein offizielles Ergebnis erlangen.